Vermächtnis
Die katholische Kirche und die Gemeinschaft der Pallottiner haben P. Richard Henkes viel zu verdanken. Er bezeugt ja mit vielen anderen, dass sich die katholische Kirche bis zuletzt vom Nationalsozialismus nicht überwältigen ließ, sondern viele ihm bis aufs Blut widerstanden haben. P. Henkes hat dessen falsche Lehren immer wieder offen und öffentlich kritisiert und angeprangert. Er hat gewaltfreien Widerstand geleistet. Er steht als Teil im Ganzen der Kirche, als pars in toto. Die Kirche ermöglichte das Wachsen Richard Henkes’ vom engagierten Bekenner seines katholischen Glaubens zum Streiter für Freiheit und Menschenwürde. Der Schüler und erste Biograf von P. Henkes, Prof. Dr. Georg Reitor, hat die Bedeutung von P. Richard Henkes für die Zukunft in persönliche Worte gekleidet, die allen P. Henkes Nahestehenden Richtschnur sein können. Was wir zu hüten haben für die Zukunft ist mehr als die Asche und die Grabstelle von Richard Henkes. Er sollte uns gegenwärtig sein als lichte Flamme, die unseren Lebensweg erleuchtet. Er will uns zeigen, was Liebe ist: das eigene Leben aufs Spiel zu setzen, um anderen das Leben erträglich zu machen, vielleicht sogar zu retten. Was er tat, kann uns die höhere Welt sehen lassen. Die Welt, in der wir alltäglich leben, läuft meist nach der entgegengesetzten Regel: andere dem eigenen Wohl zu opfern. Die Liebe, die umgekehrt das eigene Leben hingibt und den eigenen Tod verachtet, zeigt eine Welt über der unseren: die Welt christlicher Heiligkeit, die Welt Gottes. Es ist diese Kraft, eine höhere Welt zu offenbaren, was den Tod von Pater Henkes groß macht.